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Unser Ferienhaus, eine Dokumentation von Bau bis Betrieb
 
  Homepage : Slum revisited : Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40)
   
 

Sinnvolle Hilfe für die Ärmsten von Cebu

Ein Besuch der philippinischen Inselwelt lässt einen nicht nur eine Bilderbuchlandschaft und eine Taucherparadies erleben, sondern auch bittere Armut. Diese kann man ignorieren oder seinen Beitrag zur Linderung leisten.

An dieser Stelle möchte ich einen engagierten Menschen vorstellen, von dessen Beitrag für die Ärmsten ich über Youtube erfahren habe. Es handelt sich um Pater Dr. Heinz Kulüke, 1956 in Spelle, Deutschland, geboren. Pater Kulüke hat vier Projekte ins Leben gerufen, die die Lebensbedingungen der Betroffenen entscheidend verbessern.

Mülldeponien     Müllmenschen, die vom Müll sammeln leben, gibt es nicht nur in Manila

Straßenkinder   unzählige Kinder leben auf der Straße, auf sich gestellt

Rotlichtmilieu    Mädchen werden aus den Fängen der Prostitution befreit

Fischerdörfer    Überfischung und Verschmutzung drängen die Fischer ans Existenzminimum

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Vereins 'Aktionskreis Pater Kulüke e.V.'

Seit Kurzem gibt es eine weitere Unterstützungsseite von einer Gruppe engagierten jungen Menschen, die ebenfalls Pater Kuküke helfen - bitte besuchen Sie auch www.wasabgeben.de

Eine weitere beachtenswerte Seite ist die Homepage von Dr. Maria Spiegel, ehrenamtliche Ärztin für die 3. Welt. Bitte lesen Sie auch ihren jüngsten Besuchsbericht. Er macht überdeutlich, warum die Projekte von Pater Kulüke unterstützt werden sollten.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Nehmen Sie sich die Zeit und sehen sich folgende, kurze Filmdokumente bzw. meinen Besuchsbericht an:

Film 'Die Müllkinder von Cebu' mit Pater Kulüke

Film 'The Garbage Childeren of Cebu' in English

Kurzbericht über meinen Besuch bei Pater Heinz Kulüke im April 2009

Natürlich hat man schlimme Erwartungen, wenn man Slums und Kinderarbeiter auf Müllbergen in tropischer Hitze besucht. Diese wurden auch zur Gänze erfüllt, man ist schließlich vorinformiert und stellt sich darauf ein. Es selbst erlebt und gesehen und vor allem gerochen zu haben, ändert dennoch die Einstellung zu Land und Leute, denn Information und Erlebnis sind zwei Paar Schuhe. Bindungen und Emotionen können nur durch eigene Erfahrung geweckt werden. Father Heinz wie ihn alle hier liebevoll nennen, hat mich in seinem Büro in der University of San Carlos in Cebu City empfangen.

Hier bekam ich eine Übersicht über den Umfang seiner Arbeit und war verblüfft. Nach den verfügbaren Informationen aus dem Netz erwartete ich einige 'kleine' Projekte, stattdessen hat Pater Heinz in den 13 Jahren seines Wirkens bereits tausenden Familien nachhaltig geholfen. Es geht keinesfalls um sinnloses Verteilen von Geldern oder Hilfsgütern, sondern um Aufbau von Infrastruktur, Änderung von Einstellungen der Betroffenen sowie der zukünftigen Elite des Landes - sprich Studenten und vieles mehr. Dass diese Projekte wirklich nachhaltig funktionieren und dabei noch sehr günstig umsetzbar sind, sind den Managementfähigkeiten und dem immensen know how von Pater Heinz zu verdanken. In unzähligen Details wird klar, wie kompliziert es ist, sinnvolle Hilfe anbieten zu können. Vieles ist zu berücksichtigen, führt aber letztlich zum Erfolg.

Eine Autostunde nördlich von Cebu City befindet sich eine von vier Mülldeponien der Hauptstadt der Visayas. Wir steigen am Müllberg aus dem angenehm klimatisierten Wagen. Es verschlägt mir als Greenhorn sofort den Atem. Dagegen ist eine gewohnte, sommerliche Biomülltonne etwas erfrischendes. Man stelle sich vor, man befindet sich IN dieser Tonne, schließe sie und nehme noch eine verweste Katze hinzu und würze dies mit diversen Gärgasen und Dämpfen verbrannten Plastiks.... Natürlich atme ich nicht durch die Nase, aber die Luft reizt auch die Mundschleimhäute derart, dass man den verrotteten Müll einfach schmeckt. Dem Rückzugsreflex kann man nicht nachgeben, schließlich gibt es hier tausende, die ihr ganzes Leben verbringen müssen und am Berg nach Essensresten und recyclebaren Müll suchen. Sie können nicht im Anschluß unter die Dusche und in klimatisierte Räume. Der Schmutz haftet permanent an, Bakterien fressen sich in jede Verletzung. Mit 40 gilt man hier als Greis.

Kinder suchen in Plastikpackungen nach Resten des ursprünglichen Inhalts um ein paar Krümel essen zu können. Sie waren am ersten Blick gar nicht auszumachen, so sehr verschmelzen sie mit dem Umgebungsmüll. Auch die Maschinen der Müllgesellschaft sehen sie nicht, für dutzende bedeutet das jährlich den Tod.

Die Umgebung lässt die Kinder vorzeitig altern. Hier suchen sie nach Essensresten in Plastikverpackungen.

Wenn Pater Heinz auftaucht, kommen sofort alle angerannt. Hier posen Buben ganz so wie ihre Altersgenossen in den 'normalen' Dörfern. Alle sind freundlich, betteln gibt es nicht.

Ein Ausschnitt aus dem Untergrund, auf dem wir laufen. Eine Ladung aus Gedärmen eines Schlachthofs. Pater Heinz erläutert, hier kann man nur deshalb ganz gut laufen, da es Trockenzeit ist. In der Regenzeit sinkt man bis zum Knie im weichen, schlammigen Müll ein und Schwärme von Moskitos und Fliegen erschweren das Dasein...

Diszipliniert stellen sich die Kids an, um je zwei kleine Packerl Schnitten zu erhalten. Das einzige, was sie haben, dass nicht vom Müllberg stammt. Pater Heinz kann nur zwei mal wöchentlich kommen...

Sehr begehrt sind Schachteln. Diese werden zur Aufbewahrung der Habseligkeiten gebraucht und sind am Müllberg nicht zu bekommen

Ein berührender 'Gedenkstein': Dieser Kindergarten wurde aus dem bescheidenen Erbe zweier Tanten von Pater Heinz finanziert. Seine Tanten Hedwig und Agnes starben unabhängig zufällig am gleichen Tag. Zu ihrem Gedenken wurde der Kindergarten nach ihnen benannt.

In den Slums vor dem Müllberg: Pater Heinz hat für jeden freundliche Worte und Gesten.

Die Einwohner des Slums müssen in ständiger Angst leben, dass Bulldozer ihre illegalen Hütten plattwalzen. Das Land auf dem sie leben, gehört ihnen nicht.

Die Einwohner laufen gleich zusammen, da Pater Heinz überraschend auftaucht -

dieser Besuch ist ausserplanmässig

Pater Heinz besucht das alte Paar -

sie können nicht mehr gehen und haben ihre Kinder am Müllberg verloren.

Sie werden von seiner Organisation mit Essen versorgt.

Symbolträchtig: der 'Basketballkorb' des Dorfes...

Der Boden rund um den Slum

Aus Abfall gebastelte Drachen sind auch geeignet, ein Lachen in Kindergesichter zu zaubern

Der Besuch von Pater Heinz wird für medizinische Checks genutzt. Tuberkulose ist eine verbreitete Krankheit

Passionate about life and coffee - symbolträchtige Aufschrift am verblichenen shirt des Mädchens...

Hier vermag eine bescheidene Gabe von Waffeln noch eine Riesenfreude auszulösen. Es ist auch das einzige Essen, dass den Kids abseits des Mülls vom Berg zur Verfügung steht....

Nach den Slums am Müllberg besuchten wir ein erfolgreiches Umsiedelungs-Projekt. Hier besitzen die Einwohner das Land welches sie bewohnen. Die Häuser werden unter Mitwirkung von Architekturstudenten und viel Eigenleistung gemeinschaftlich aufgebaut und anschließend verlost. Die Häuser können nicht verkauft oder belehnt werden, um Verschuldung und erneuten Verlust entgegen zu wirken. Hier sehen die Kinder ungleich gepflegter und gesünder aus, als im Slum. Noch vor einem halben Jahr lebten die Bewohner wie auf den zuvor gesehenen Bildern.

Ein hübsches Mädel bastelt an ihrer Blütenkette

Stolz präsentieren die Frauen ihre neue Lebensgrundlage: hier bspw. die Herstellung und Verkauf von haltbar gemachtem Schweinefleisch. Möglich wurde dies durch micro-finance. Den Einwohnern werden für bestimmte Projekte Kleinstkredite gewährt, deren Zinssatz sehr günstig ist. So etwas erregt natürlich den Ärger von örtlichen Kredithaien. Eines von unzähligen Problemen des Paters.

Ein Bild mit viel Symbolkraft: das Mädchen schnappt sich den Arm von Pater Heinz und lässt ihn nicht wieder los. Sie hat ihm sooo viel zu verdanken. Nicht nur für sie ist er eine wahre Lichtgestalt.

Wenn die Kinder nicht wären, hätte er alles bereits hingeschmissen - hat er mir erzählt.

Dies war leicht nach zu vollziehen.

Um all dies umsetzen zu können, braucht es nicht nur know how, Engagement, ein Netzwerk und einen langen Atem, sondern auch finanzielle Mittel. 

In Deutschland gibt es den bereits erwähnten Verein 'Aktionskreis Pater Kulüke e.V.' , der mittels Mitglieder und Aktionen Hilfsgelder aufstellt. Dieser Verein ist nicht allzu groß und hat im Jahr 2008 ca. 54.000 Euro an Zuwendungen für Pater Kulüke erhalten. In Cebu wurden aber Grundstücke gekauft, Häuser für hunderte Familien errichtet, tägliche Essensausgaben und vieles mehr. 

Wie geht das zusammen? Hier ist der eigentliche Clou der Sache: der Aktionskreis wirkt als Katalysator. Wie im Geschäftsleben gibt er 'Risikogeld'. Die Gelder werden in Projekte im Anfangsstadium investiert, dafür braucht es nicht viel. Der erfolgreiche Abschluß dieser Umsetzung wird dann großen Hilfsorganisationen präsentiert. Diese verfügen über hohe Geldmittel, jedoch nicht über das regionale know how oder Verbindungen. Wenn diese das Präsentierte gutheissen, dann werden den bspw. anfänglichen 10 gebauten Häusern weitere 100 hinzugefügt und die Projekte bekommen eine respektable Dimension. All das ist nur möglich, weil der Verein die Initialzündung möglich macht. Mit wenig Geld eine immense, nachhaltige Wirkung erzielen, das ist das highlight! Bei den Hausbauprojekten gibt es noch dazu einen Hebel auf das eingesetzte Geld: jeder Euro der dort hin fließt, wird von der deutschen Entwicklungshilfe mit 3 Euro ergänzt, somit ist jeder gespendete Euro vier Euro wert! Und ein Euro hat in einem Land, wo viele Menschen mit nur einem Euro am Tag überleben müssen, eine stärkere Kaufkraft als in Europa.

Um die Dimension der Hilfe in Zahlen darzustellen, möchte ich einige anführen:

Hilfe ergeht an über 

- 4.500 Menschen der vier Mülldeponien, 
- hunderte von Kleinbauern- und Fischerfamilien auf Cebu, Leyte und Mindanao,
- Familien auf Cebus Friedhöfen,
- Straßenkinder,
- alte Menschen auf den Gehwegen der Stadt,
- hunderte junge Mädchen im Rotlichtmilieu,
- in 7 Kindergärten auf Cebu werden 800 Kinder betreut,
- 30 Kindergärten auf Mindanao für 2.500 Kinder von verarmten Kleinbauern,
- für 1.000 Kinder wird die Schule finanziert,
- 70 Jugendliche können an der Uni studieren,
- 1.000 unterernährte Kinder werden fünf Tage pro Woche mit Nahrung versorgt,
- 3 Mal in der Woche Verköstigung von alten Menschen die auf der Straße leben,
- medizinische Versorgung von 2.500 Menschen,
- Drop In Zentrum für Strssenkinder,
- ein Straßenkinderheim,
- ein Drop In Zentrum für 700 Mädchen pro Jahr als Zuflucht aus dem Rotlichtmilieu,
- ein REHA Zentrum,
- Kleinkredite (micro-finance) für verarmte Kleinbauern und Müllmenschen,
- Umsiedlung in neue Dorfgemeinschaften von Müllmenschen für bereits 500 Familien! 

Und viele weitere Projekte sind im Entstehen begriffen....

 

Berührende Dokumentation über Josephines Traum, einem Müllkind von Manila

Josephines Traum, Teil 2

Josephines Traum, Teil 3

Es ist klar, dass die Probleme durch diese Unterstützungen nicht aus der Welt geschafft werden können. Aber betrachten Sie sie bitte nicht als den berühmten 'Tropfen auf dem heißen Stein'. Denn für den oder die Betroffene(n) macht es einen gewaltigen Unterschied.

Die einfachste und schnellste Möglichkeit der Unterstützung ist eine Spende an das
Spendenkonto Pater Kulüke,
Volksbank Spelle-Freren eG, Konto-Nr.: 10 99 22 100, Bankleitzahl: 280 699 94
IBAN  DE51280699940109922100    BIC  GENODEF1SPL